In der kleinen Kaffeeszene macht gerade dieser Artikel von watson die Runde. Zuerst habe ich den Artikel durchgelesen und bin dann durch die Kommentare gescrollt – habe das Ganze dann aber wieder vergessen. Irgendwie beschäftigt mich der Text aber doch. Der Artikel beschreibt einen Besuch beim Coffeeshop MAME (das kam schon ein paar Mal im Vlog vor). Es geht um einen Kaffeebesuch. Es geht darum, dass der Kaffee “gruusig” ist. Es geht um einen unreflektierten “Verriss” –  über eine Idee, die vom Autor nicht verstanden wird.
Das ganze beschäftigt mich aber nicht nur, weil ich Emi und Matthieu – die zwei Inhalber des MAME – gut kenne. Natürlich sind es bei mir auch persönliche Sachen, die hier mitschwingen, aber es geht auch ein bisschen um mein Weltbild.
Ich denke, was hier im Artikel beschrieben wird, ist ein Fall von überheblichem Unverständnis. Viele Menschen sehen sich immer noch als Zentrum der Welt und wenn Ihnen etwas nicht gefällt oder es nicht als gut empfunden wird, dann ist es schlecht.
Ich wünsche mir, dass die Menschen heute sich mehr auf Themen einlassen würden und auch bereit wären, eine Idee von jemandem zu verstehen. Das hat nichts mit Kaffee zu tun. Das hat zu tun mit Kunst, mit Genuss, mit Musik, mit Menschen.
Kunstwerke, die man nicht versteht? Wein der einem nicht schmeckt? Musik, die die mir nicht gefällt. Käse der “gruusig” ist? Ja, gibt es. Aber was war die Idee des Menschen dahinter? Und habe ich diese Idee verstanden?
Es hat damit zu tun, dass man auch mal zugeben muss, dass man von etwas keine Ahnung hat. Das man sich auf eine Unterhaltung und eine Diskussion einlässt. Und sich dann Zeit nimmt, diese Fremde Idee zu verstehen. Vielleicht würde dann unser Weltbild ein bisschen grösser werden. Und vielleicht wäre der Kaffee dann ja auch nicht mehr ganz so “gruusig”.