Die Depression begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich habe erst nach 30 gemerkt, dass ich unter Depressionen leide und hatte seit dieser Zeit auch wieder ein paar Episoden. Manchmal kam ich alleine raus, manchmal musste ich Medi nehmen.
Ich habe mich mittlerweile aber damit abgefunden und lerne mit der Depression zu Leben. Sie gehört zu mir und ist Teil von meinem Leben.
Vor etwa drei Jahren hatte ich eine heftigere Phase und hatte nach dieser gedacht, dass ich es merke, wenn ich wieder in so einer Episode bin… Falsch gedacht.
Vor etwa zehn Tagen habe ich an einem Morgen gemerkt, dass sich etwas anders anfühlt. Ich fühlte mich leichter, ich fühlte mich besser. Allerdings war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass es mir nicht gut ging. In den darauffolgenden Tagen hat sich meine Stimmung immer weiter verbessert und die Schwere fiel von mir ab.
Es hat sich in meinem Leben nichts geändert. Nichts ist weggefallen oder dazugekommen. Es gibt keine Sorgen, die Verschwunden sind und darum vermute ich, dass ich die letzten Monate in den depressiven Phase war. Ich kann mich nicht daran zurückerinnern, wann es mir so gut ging, wie gerade jetzt.
Das spannende für mich ist, dass ich die Depression wieder nicht erkannt habe. Ich habe gedacht, dass ich nach der letzten Phase vor drei Jahren ein Gefühl dafür bekommen habe, aber wieder hat sich die Depression versteckt: “Zu viel Arbeit, zu lange keine Ferien, zu wenig Freiraum…” usw. waren alles Erklärungen, warum ich so Müde war. Aber all das war es nicht. Depressionen sind schwer zu erkennen und noch schwerer zu akzeptieren.
Ich bin aber froh, dass es mir jetzt gut geht. Die nächste Episode kommt bestimmt, aber bis dahin: Eine schöne Zeit, mein Freund. Bis irgendwann.
[…] merke, dass ich während depressiven Phasen keine Möglichkeit habe, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Das ist naheliegend, da die […]