Ich merke schon seit mehreren Tagen, dass mich die neue Covid-19-Welle mehr beschäftigt, als sie sollte. Das tönt vielleicht ein bisschen arrogant, aber ich bin sowohl Privat als auch Geschäftlich nicht so sehr von Covid-19 betroffen. Ich gehöre nicht zu einer Risikogruppe und im Bereich IT, Webdesign und Telematik können wir im Geschäft sehr einfach von überall her arbeiten. Und die Aufträge haben auch nicht so stark abgenommen, dass wir uns Sorgen machen müssten.
Die neue, alte Situation beschäftigt mich aber trotzdem sehr. Ich merke in meinem Umfeld, wie ein bangen um Arbeitsstellen, Angst vor Lohnausfällen und Diskussionen um Schliessungen von Firmen beginnen. Ich habe einige Freunde, die sehr von der Situation betroffen sind. Es ist nicht so, dass diese Menschen sich beklagen oder sich selber leid tun. Vielmehr ist es eine Orientierungs- und Neufindungsphase. Man macht sich Gedanken über die Zukunft, wie man leben möchte, was man braucht und was fehlt.
Covid-19 hat uns alle auf vielen Ebenen herausgefordert. Alte Muster mussten überdenkt werden, neue Lösungen mussten schnell umgesetzt werden. Was selbstverständlich war, geht nicht mehr. Gestern sind die neuen Richtlinien vom Bundesrat kommuniziert worden und ich bin da wieder nicht gross eingeschränkt. Ich habe selten Besuch von vielen Leuten, mag keine grossen Feste und bin kein Club-Besucher. Die Maske zu tragen ist eine reine Routine und stört mich überhaupt nicht. Es trifft wiedermal nicht mich. Darüber bin ich froh, weiss aber auch, dass es andere sehr einschränkt oder blockiert.
Also könnte ich mich ja glücklich schätzen und es könnte mir gut gehen. Und trotzdem trage ich eine gewisse Melancholie mit mir herum. Vielleicht wird das durch den beginnenden Herbst noch verstärkt und auch die kürzere Sonnenzeit trägt ihren Teil dazu bei. Aber ich weiss, dass es jetzt der Zeitpunkt ist, um an mir selber zu wachsen und die Situation zu Akzeptieren. Ich rede mir viele Gründe ein, warum es OK ist, unwohl zu sein. Und dennoch möchte ich das nicht. Ich möchte positiv in die Zukunft sehen, neue Ideen entwickeln, Freunden und Firmen helfen neue Wege zu gehen.
Das einzige, was im Moment hilft ist sich auf die guten Dinge zu konzentrieren. Auf die Menschen, die wichtig sind und auf die besseren Zeiten, die wieder kommen werden. Ich habe gerade einige Projekte in Vorbereitung, auf die ich mich sehr freue und mit denen ich mich gut beschäftigen kann. Das hilft!
Es ist jetzt ein guter Moment, um neue Sachen anzufangen. Projekte, die man schon länger machen wollte und Dinge die man immer aufgeschoben hat. Nutzt diese Zeit um Dinge zu bewegen. Das tut Euch gut und motiviert auch andere!