Ich überlege mir immer wieder, wie man die Arbeit in der Schule in die reale Welt transferieren kann. Es gibt viele Projekte, die theoretisch sind… und Theorie ist oft einfacher. Darum ändere ich die Projekte oft ein bisschen ab… Wie z.B. das Projekt “Schulausflug”.
Beim Projekt Schulausflug müssen mehrere Gruppen ein Reiseziel heraussuchen und präsentieren. Dazu müssen Reisepläne, Hotels, Reiseprogramm, Budget usw. zusammengestellt und präsentiert werden. Projekt beendet.
Ich ging einen Schritt weiter… Die Lernenden durften die beste Idee wählen und diese Reise würden wir dann wirklich auch machen. Zuerst war der Plan nach Malta zu gehen, aber das hat wegen den Flugverbindungen nicht geklappt (ich war froh ). Die zweite Wahl war dann Frankfurt.
Ich habe den Lernenden 2000.- zur Verfügung gestellt, damit sicher die Reise und evtl. auch noch einen Teil des Programm bezahlt ist.
Was jetzt von den Lerndenen organisiert werden musste:
- Zugverbindung als Gruppe für 15 Personen
- Ein Hotel für 15 Personen, welches im Zentrum ist
- Ein Zimmerplan, wer mit dem wem im Zimmer ist
- Ein Programm für den Samstag
- Ein Programm für den Sonntag
- Ein Budget mit allen Kosten
- Eine Einverständniserklärung der Eltern (für alle die unter 18 waren)
- Eine Verschiebung des Stundenplans (eine Lektion wurde vorverlegt, damit wir auf den früheren Zug konnten)
Was dann noch dazugekommen ist:
- Koordination der Zugreise auf dem Hinweg, weil der Zug ausgefallen ist.
- Reservationen in Restaurants und zum Brunch
- Koordination der Rückreise, weil es wieder einen Zugausfall gab
Für mich war es teilweise schwierig, mich zurückzunehmen. Ich hätte oft gerne übernommen und z.B. mit der SBB oder der deutschen Bahn alles abgeklärt. Auch das Finden von Restaurants hätte ich anderes gemacht. Aber die Lernenden haben sich als Gruppe organisiert und am Schluss hat alles geklappt.
Ich weiss nicht, wie viel die Klasse auf der Reise gelernt hat… vielleicht mehr, weil es nicht so bewusst geschah. Vielleicht auch weniger. Auf jeden Fall haben wir alle Erinnerungen mitgenommen. Erinnerungen an die KV-Ausbildung… und vielleicht braucht es manchmal ja gar nicht mehr…
