#lifelessons 04: #nofilter

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Der Hashtag #nofilter hat sich im Internet so weiter verbreitet, dass er wohl jedem Fotografen, Instagramer, oder Fotoblogger bekannt ist. Die Bedeutung: Auf den Bilder die mit dem Tag #nofilter gekennzeichnet sind, wurden – wie der Name schon sagt – kein Filter angewendet. Also keine Verschönerung, keine Farbveränderung, keine Bearbeitung.
Es scheint, dass wir bei Fotos genug haben von den Effekten, die den Sonnenuntergang farbiger oder das langweilige Bild mit einem Retro-Effekt-Filter spannend machen. Wir wollen das unveränderte, wir wollen das reale.
Bei der Kommunikation wird das leider noch viel zu wenig gemacht. Wir wenden Filter an, sagen nur das was zu unserem Vorteil ist und lassen anderes weg. Wir verheimlichen Gefühle, wir sprechen nicht über Verletzungen oder Ängste. Es wird – bewusst oder unbewusst – gefiltert.
Filter haben durchaus ihren Zweck. In einem geschäftlichen Kontext, möchte und sollte man vielleicht nicht über seine Ängste sprechen (wobei, warum eigentlich nicht). Und auch in anderen Situationen können Filter durchaus angebracht sein.
In Beziehungen und Freundschaften filtern wir aber ein bisschen zu viel…
Anstatt zu sagen, dass uns etwas verletzt, suchen wir Gründe, Ausreden und Rechtfertigungen. Statt zu sagen, dass uns etwas Angst macht oder uns verunsichert, werden wir aggressiv. Wir versuchen unsere Emotionen mit sachlichen Argumenten zu begründen.

Doch warum filtern wir unsere Ängste und Gefühle. Ich vermute dahinter drei Dinge:
1. Wir haben das Gefühl, dass wir verletzt werden könnten, wenn wir uns öffnen. Dann weiss diese Person etwas über uns und könnte es gegen uns nutzen.
2. Wir möchten uns der anderen Person nicht „zumuten“. Wir möchten anderen Leuten nicht zur Last fallen mit unseren Gedanken.
3. Wir zeigen “Schwäche”. Durch die Aussage: “Das macht mir Angst” oder “Ich fühle mich nicht wohl dabei”, zeigen wir uns dem anderen.

Ungefilterte Kommunikation kann mit ein bisschen Übung überall eingesetzt werden. Im geschäftlichen Umfeld, mit Bekanntschaften, Freunden, in Beziehungen. Versuchen Sie im nächsten Gespräch ihre wirklichen Gefühle zu kommunizieren. Wie fühlen Sie sich? Warum fühlen Sie sich so? Verletzt es sie? Freut es sie? Alles kann gesagt werden. Ehrlich und #nofilter.

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