Wenn man lange in einer Beziehung lebt wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem man eine andere Person kennenlernt und sich zu dieser angezogen fühlt. Diese Anziehung kann über eine längere Zeit grösser werden oder auch in kurzer Zeit sehr intensiv entstehen. Und genau in diesen Momenten stellt man dann die bestehende Beziehung in Frage.
Der bestehende Partner ist bekannt und nicht mehr so spannend. Die neue Person ist aufregend und neu. Und man benutzt dann oft den Satz: “Das ist die richtige Person für mich.”
Es folgen dann zwei Überlegungen:
- Diese neue “richtige” Person muss Teil meines Lebens werden.
- Es kann nur eine “richtige” Person geben.
Die Konsequenz ist, dass man dann seine bestehende Beziehung vergisst und eine neue Beziehung möchte. Und das kann auch sinnvoll sein, aber ich wage das hier zu hinterfragen. Muss es wirklich nur eine “richtige” Person geben? Ich glaube nicht. Im Leben begegnen uns immer wieder Menschen, zu denen wir uns hingezogen fühlen und mit denen wir mehr Zeit verbringen möchten. Die Gefahr ist, dass wir das bestehende abwerten, weil es bekannt und nicht mehr so spannend ist. Ich glaube, dass man sich zu einer anderen Personen hingezogen fühlen kann oder sich auch verlieben darf und dies nicht zwangsläufig zu einer Trennung vom bestehenden Partner führen muss.
Weitergedacht: Wenn wir in einer Beziehung sind, war das wohl auch mal die “richtige” Person. Das heisst also, dass es in den verschiedenen Lebenphasen immer wieder “richtige” Personen geben wird. Es geht also nur darum, wie man mit all diesen “richtigen” Personen seine Zeit verbringen möchte. Soll es eine Partnerschaft sein, oder eine Begegnung? Oder Freundschaft? Oder all das zusammen?