Es kommt immer wieder vor, dass ich Leute persönlich treffen möchte, von denen ich etwas gelesen oder gehört habe. Es gibt Menschen, die ich gerne in die Radiosendung „Nerdfunk“ auf Radio Stadtfilter einladen möchten. Es gibt Menschen, über die ich gerne ein Videoportrait (wie das von Bruno Streich) machen möchte.
Und – gerade aktuell – gibt es Leute, die ich für meinen Podcast interviewen möchte.
Darum schreibe ich oft mehrmals pro Woche per Mail, Facebook, Instagram oder anderen Plattformen an. Ich frage, ob diese Leute für meine Projektidee zu haben wären und hoffe dann auf eine Antwort.
Und dort beginnt oft der frustrierende Teil. Bei der heutigen Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten ist immer fraglich, ob der Empfänger die Nachricht dann auch liest. Ich bin z.B. sehr schlecht per Twitter-Nachricht zu erreichen und es dauert meist ein paar Tage, bis ich über diese Plattform antworte.
Ich warte auch meist ein bis zwei Wochen, bis ich bei der Person nachfrage, wenn ich nichts gehört habe. Und ich versuche dann immer einen anderen Kommunikationskanal zu finden.
Wenn ich dann nichts höre, frage ich nicht mehr weiter nach.
Ich habe für mich die Regel, dass ich nur zwei Mal Nachfrage und es sonst für mich erledigt ist. Ich bin der Meinung, dass die meisten Mails trotz Spamfilter und sonstigen Hürden zugestellt werden und gehe davon aus, dass diese vom Empfänger gelesen worden sind.
Was ich aber festgestellt habe, dass man in der heutigen Zeit lieber nicht antwortet, statt eine Absage zu senden. Jemandem zu sagen, dass man etwas nicht tun möchte ist sicher nicht einfacher, aber es ist einfacher, wenn man eine Antwort bekommt.
Eine Absage ist für mich die Möglichkeit, etwas abzuschliessen. Wenn die Person nicht will – OK. Wenn ich aber nichts höre, frage ich mich immer, ob die Person die Mail dann doch nicht bekommen hat.
Ich könnte dann nochmals nachfragen… Aber hier kommt dann wieder die Frage: Nach wie vielen Mails höre ich auf?
Darum frage ich immer zwei Mal. Vielleicht zu wenig, vielleicht auch nicht.
Aber sagt doch beim nächsten Mal einfach ab. Ich hatte kurz vor Portland Kontakt mit Sam Larson und wollte ihn für den Podcast interviewen. Seine Antwort:
Hey Kevin,
Thanks for the interest and support of my art. I’m currently not taking on any podcast interviews. Have a great week!
Thanks again,
-SAM
(Danke für dein Interesse und deine Unterstützung. Im Moment mache ich keine Podcast-Interviews. Ich wünsche dir eine schöne Woche)
Reicht mir. Abgeschlossen. Danke!